Sonntag, 2. August 2015

Ausstellung im Obernburger Rathaus "3 - aus der Oberpfalz nach Unterfranken"


Die aus Weiden stammende und mit unterfränkischen Wurzeln ausgestatte Künstlerin Susanne Kempf mit Bürgermeister Dietmar Fieger vor einem Teil ihrer im Rathaus ausgestellten Werke. 
Die Vernissage ist zwar schon einige Tage her, aber dennoch bleibt noch genügend Zeit, um sich die Ausstellung mit Gemälden von drei Künstlerinnen im Obernburger Rathaus anzuschauen. Hier ein kleines Stimmungsbild von der Vernissage:

„Ich bin mit meinen Bildern heim gekommen“, sagte Susanne Kempf am Montagabend, 20. August, bei der Vernissage zur Ausstellung „3 – aus der Oberpfalz nach Unterfranken“ im Obernburger Rathaus, schränkte die Aussage aber ein. Lediglich eine Hälfte von ihr sei gemeint. Der Grund: Nur ihr mittlerweile verstorbener Vater, Adolf Kempf, stammte vom bayerischer Untermain, aus dem Spessartort Hausen. Er kam in jungen Jahren nach Weiden und blieb – der Liebe wegen.

Nun stellt Susanne Kempf bis zum 21. August zusammen mit ihrer Schulfreundin Ulrike Lautenschläger und ihrer Mutter Dietlind eine Reihe von Gemälden in ganz unterschiedlichen Stilrichtungen im Rathaus der Römerstadt aus.  Zu sehen sind filigran anmutende Aquarelle von Dietlind Kempf und Gemälde von Susanne Kempf und Ulrike Lautenschläger, die sich in der Farbintensität in nichts nachstehen, aber dennoch  völlig unterschiedlich sind, sowohl was Maltechnik als auch Stil betrifft. Beide Frauen haben gemeinsam, dass sie an Multipler Sklerose erkrankt sind und über die Malerei einen Weg gefunden haben, einerseits ihre motorischen Fähigkeiten zu trainieren und andererseits Selbstvertrauen zu gewinnen und ihre Gefühle in Bildern auszudrücken.

„Priolitäten“, nach einer Begegnung mit Urban Priol entstanden, etwas schräg, aber sehr bunt. 
Susanne Kempf  bei der Vernissage: „Ich merkte, dass mir das Malen gut tut“. Ihre Mutter hatte sie dazu gebracht. Susanne Kempf hatte vor einigen Jahren damit begonnen, Ausstellungen mit an MS erkrankten Künstlern zu organisieren. Mittlerweile hat sie schon die 24. Schau unter dem Titel „Denken-Fühlen-Malen“ mit internationaler Beteiligung veranstaltet, die zurzeit in Amberg zu sehen ist. Zu Obernburg hat sie eine spezielle Verbindung, die in dem Bild „Priolitäten“ Ausdruck fand. Gemalt hatte sie - im Hauptberuf freie Journalistin - das Werk nach einem Interview mit dem aus Obernburg stammenden Kabarettisten Urban Priol.

Interessante Farbübergänge zeichnen diese Bild von Ulrike Lautenschlager aus.
Filigran anmutende Aquarelle von Dietlind Kempf.
„Es ist schön, dass Sie sich auf Ihre Wurzeln besinnen“, sagte Obernburgs Bürgermeister Dietmar Fieger bei der Begrüßung und berichtete, dass es ein lang gehegter Wunsch von Susanne Kempf war, einmal in der Heimat ihres Vaters auszustellen.  Die musikalische Umrahmung gestaltete der mehrfache „Jugend musiziert“- Gewinner Tom Hofmann (Elsenfeld) mit virtuos interpretierter Gitarrenmusik.
Text und Fotos: Ruth Weitz

Zu sehen ist die Ausstellung „3 – aus der Oberpfalz nach Unterfranken“ während der Öffnungszeiten des Obernburger Rathauses noch bis zum Freitag, 21. August.