Donnerstag, 10. Dezember 2020

Ein Kochbuch vom Sozialverein Café fifty

 

Insgesamt 26 Gerichte vom Café fifty Mittagstisch sind
im Rezeptbuch veröffentlicht.
Foto: Ruth Weitz


Sozialberatung ist ein Standbein des Café fifty in der Römerstadt Obernburg. Hier können sich Menschen Rat holen, was beispielsweise Anträge auf Wohngeld und Leistungen aus dem Sozialgesetzbuch (SGB2, SGB3 und 12) betrifft. Aber es gibt noch mehr, was die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter des Café fifty, Verein für soziale Arbeit und Kultur, anbieten. Jeden dritten Sonntag findet in den Räumen ein Repair Café statt, bei dem gemeinsam geschraubt, gebohrt, geklebt, gelötet und genäht wird. Gegenstände des täglichen Bedarfs werden so wieder instand gesetzt und landen nicht auf dem Müll. Von Montag bis Freitag wird auch frisch gekocht. In Zeiten der Corona-Pandemie gibt es eine Hol- und Bringservice von Montag bis Donnerstag. Die Speisen sind in der Tat lecker, vollwertig und für den kleinen Geldbeutel erschwinglich. Jetzt gibt es ein Rezeptbuch mit 26 dieser Menüs, die leicht nachzukochen sind. Das Büchlein kostet fünf Euro und wird auch gegen Portoersatz zugeschickt. Natürlich nur, so lange der Vorrat reicht. Hier weiterlesen...

Samstag, 21. November 2020

Obernburg tut was gegen die Lichtverschmutzung

 

Lichtverschmutzung durch zu viel Kunstlicht konterkariert das Tag-Nachtempfinden von Mensch und Tier und belastet das Ökosystem.

Zuviel und streuendes Kunstlicht in der Nacht trägt zur Lichtverschmutzung bei, was negative Auswirkungen auf die Biodiversität hat, Schaden für Mensch und Tier nach sich zieht. Die Mitglieder des Bau- und Sanierungsausschusses im Stadtrat Obernburg haben am 19. November 2020 einstimmig beschlossen, eine Reduzierung der Lichtverschmutzung durch entsprechende Maßnahmen in Kooperation mit dem Energiedienstleister EZV herbeizuführen. 

Grundlage war ein Antrag der Faktion Freie Wähler/SPD, den Fraktionsmitglied Ruth Weitz gestellt hatte. Die Stadt Obernburg erfüllt hiermit nicht nur die gesetzlichen Vorgaben, sondern orientiert sich beispielhaft an den Leitlinien des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt- und Verbraucherschutz.

Folgende Maßnahmen sollen laut Antrag umgesetzt werden und wurden teilweise schon realisiert:

Erste Maßnahmen zur Reduzierung der Lichtverschmutzung

(nach den Leitlinien des bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz)

Die Neuinstallation von Beleuchtungen oder die Umrüstung veralteter Beleuchtungsanlagen auf moderne LEDLeuchten birgt Gefahren für eine weiter zunehmende Lichtverschmutzung, weil moderne und effiziente Leuchten bei gleicher Leistung eine stärkere Ausleuchtung erzielen. 

Bei der Wahl und Montage der Leuchten sollten folgende fünf Grundsätze Beachtung finden: 

Fünf Grundsätze für künstliche Beleuchtung: 

1) Licht zweckgebunden einsetzen, d.h. nur wenn tatsächlich notwendig. 

2)  Lichtintensität sinnvoll begrenzen. 

3)  Licht nur auf die Nutzfläche lenken. 

4)  Licht nicht dauerhaft einschalten, sondern nur, wenn es benötigt wird. 

5) Lichtfarbe mit geringstmöglichem Blauanteil verwenden.

Weiterhin: 

Beleuchtung in der Umgebung begrenzen (z.B. Lichtwerbung). 

Licht sollte nur bei Gebrauch eingeschaltet werden und nicht die ganze Nacht brennen. Das spart Kosten und Ressourcen und erhellt die Umgebung ausschließlich zu Zeiten, in denen es auch notwendig ist. Eine Teil- oder Vollabschaltung zwischen 23 und 6 Uhr kann die jährlichen Kosten zudem um ca. 30–60% reduzieren. Nicht nur moderne LEDLeuchten, auch Gasentladungslampen lassen sich individuell steuern. 

Kurzwelliges Licht (Blaulicht) im Farbspektrum vermeiden (Siehe Punkt 5). Optimal ist eine Farbtemperatur bis maximal 3000 Kelvin (K), in der Nähe von Schutzgebieten sogar nur bis 2400 K. 

Beratung für Unternehmen und Privatpersonen zur Reduzierung der Lichtverschmutzung anbieten (evtl. durch EZV oder die Energieberatung des Landkreises https://www.verbraucherservice-bayern.de/beratung/landkreis-miltenberg). Es wird empfohlen, für die gesamte Kommune ein übergreifendes Beleuchtungskonzept zu erstellen, damit die Bedürfnisse des Menschen und aller anderen Organismen überall optimal erfüllt werden. Damit können auch Kosten und Energie eingespart werden.  Dies wäre mit dem Anbieter EZV zu entwickeln.

Weitere Informationen hier und auf der Website von Paten der Nacht.





Mittwoch, 2. September 2020

Ferienspiele in Obernburg kreativ und mit Spaßfaktor

 


Nach der erfolgreichen Buchpräsentation von Schwipp und Schwapp im Rahmen der Obernburger Ferienspiele mit durchweg positiver Resonanz hat Stadtjugendpflegerin Franca Riccio in Kooperation mit Sylvia Eisert und deren Wollstübchen wiederum einen Glücksgriff getan. Der Häkelkurs war ausgebucht, und die Mädels, die daran teilnahmen, hatten nicht nur viel Spaß, sondern auch viel mit dem Umgang mit Häkelnadel und Wolle gelernt.

Der Kurs fand an drei Nachmittagen vom Montag, 31. August bis 2. September statt.  Ziel war, einen Beutel für die Aufbewahrung von kleinen Schätzen zu häkeln. Sylvia Eisert hat den Kurs kostenfrei ermöglicht und die Wolle als Spende zur Verfügung gestellt. 

Eigentlich hatten sich fünf Mädchen angemeldet. Der Kurs war ausgebucht, denn mehr als fünf Teilnehmer sind wegen der Corona-Hygieneregeln in dem kleinen Laden nicht möglich. Zum ausgiebigen Lüften waren alle Fenster geöffnet. Letztlich waren es dann vier Mädchen, weil eines kurzfristig absagen musste. 

Hier ein ausführlicher Artikel zur Häkelaktion auf meine-news.de

Lesen Sie auch den Beitrag »Im doppelten Sinn: Ein Nachmittag zum Dahinschmelzen«

Mittwoch, 12. August 2020

Im doppelten Sinn: Ein Nachmittag zum Dahinschmelzen

 

Schwipp und Schwapp - das Team

Alle freuen sich auf den Sommer. Schönes Wetter hat sich auch das Team des Obernburger Verlags Weitz & Weitz gewünscht, um am Sonntag, 9. August 2020 in einer Open-Air-Veranstaltung das im Frühjahr des Jahres erschienene Kinderbuch zu präsentieren. »Dass es so heiß wird, haben wir allerdings nicht erwartet«, meinten die Veranstalter übereinstimmend.

Illustrationen aus Schwipp und Schwapp

Im grünen Wohnzimmer der Stadt, dem Rosengarten an der Kochsmühle, war alles gut vorbereitet. Gekühlte Getränke standen bereit, beschattete Sitzplätze für die Besucher und eine lustige Dekoration mit Figuren aus dem Buch, die Petra Balonier, die Illustratorin, vorbereitet hatte. Mit fetziger Musik leitete das Duo Pelen Tan (Annamaria und Katharina Gielen) das Geschehen ein. Dann folgten kurzweilige Berichte über die Entstehungsgeschichte des Buches, das Ingo Knoppe für seine beiden Enkelkinder Finn und Ole geschrieben hat. Die Zwillingsbuben sind im September 2019 geboren. Das Buch über die Zwillingsmäuse Schwipp und Schwapp kam im Frühjahr 2020 in den Handel. Ein 48 Seiten umfassendes Werk mit wunderschönen Illustrationen von Petra Balonier, lustigen und anrührenden Geschichten bildete den Mittelpunkt des Nachmittags. Die Eltern von Finn und Ole hatten eine lange Fahrt auf sich genommen, um mit ihren Zwillingen an der Präsentation teilzunehmen. Chapeau! Die Lesung aus einigen Kapiteln des Buches gestalteten Ruth Weitz und Birgit Knoppe, flankiert mit passender Musik von Annamaria und Katharina Gielen und zuweilen auch von ihrer Mutter Valide mit Gitarre. 

Musik


Großer Dank gilt der Stadt Obernburg, der Jugendpflegerin Franca Riccio, die das Event unterstützt haben. In Stellvertretung von Bürgermeister Dietmar sprach Dritter Bürgermeister Ansgar Stich launige Grußworte, in der er die Bedeutung der Lesefreude bei Kindern hervorhob. Hausmeister Matthias Hinze hat geholfen, dass alles reibungslos klappte. Er hat das ganz prima gemacht! Vielen Dank dafür! Ebenso ein großes Dankeschön an Andrea Faggiano vom Theaterverein »Die Granatsplitter«, der die Stühle für die Sitzreihen zur Verfügung gestellt hat und an alle, die diesen schönen Nachmittag möglich gemacht hatten! 
Das Buch gibt es übrigens nicht nur im Verlag Weitz und Weitz, sondern auch im Buchkabinett in Obernburg und bei Schreibwaren Schnarr in Elsenfeld zu kaufen.

Grußwort

Gäste des Open Air

 

Samstag, 25. April 2020

Obernburg in Zeiten von Corona

Bunte Welt auf der großen Wiese - Kopfkino in Zeiten von Corona aus dem Kinderbuch »Schwipp und Schwapp«.
Foto: Weitz & Weitz Verlag

Es wird wohl niemand bestreiten, dass sich die Welt und auch unser Mikrokosmos seit der Corona-Pandemie verändert hat. In Obernburg ist es nicht viel anders als anderswo. Dennoch geht es uns hier noch recht gut. Die Frage ist, wie lange wir durchhalten müssen und können. Der Einzelhandel darf ab 27. April wieder öffnen. Allerdings mit klaren Hygienemaßnahmen. Das Verwaltungsgericht Würzburg hat entschieden, dass auch der Laden, der geklagt hatte, auch über 800 Quadratmeter Verkaufsfläche seine Pforten nicht mehr geschlossen halten muss.
Wichtig ist, dass die Leute regional einkaufen, dort auch die Online-Shops und den Lieferservice nutzen. Die Giganten wie Amazon & Co. sollten nicht die alleinigen Nutznießer der Krise sein. Das wird letztlich helfen, die wirtschaftliche Talfahrt zu bremsen.
Wie kann man die Zeit des Social Distancing nutzen, um keinen Koller zu bekommen? Beispielsweise mit Lesespaß und Vorlesen für kleinere Kinder, mit Tätigkeiten, die man schon lange erledigen wollte, aber bisher nicht dazu kam.

Vorlesespaß im Video




Hier in Obernburg gibt es Unternehmen und Läden, die viel zu bieten haben. Der kleine Verlag Weitz & Weitz hat ein Kinderbuch herausgebracht, das beispielsweise im Buchkabinett vorrätig ist, allerdings nicht über den Online-Katalog, sondern im Laden, telefonisch, 06022 9790 oder per E-Mail: das@buchkabinett.de oder auch persönlich im Laden zu kaufen.
Das Buch hat unter anderem Manfred Giebenhain, Journalist aus Michelstadt, rezensiert.
Seine Rezension in voller Länge ist hier nachzulesen.

Diesen Termin schon mal vormerken:
Am Sonntag, 29. November, 15 Uhr gibt's geballten Spaß auf der Kinderkleinkunstbühne im Obergeschoss der Kochsmühle. Da gibt's eine außergewöhnliche Buchvorstellung mit dem Autor Ingo Knoppe und Überraschungsgästen bei Musik, Theater und freiem Eintritt!

Dienstag, 4. Februar 2020

Wasser und die Gebühren - ein feuriges Thema in Obernburg - Update 4. Februar 2020

Hohe Wassergebühren erzeugen flammenden Protest in Obernburg. Zurzeit ruhen die Aktivitäten, doch die Wasserpreisgegner hoffen auf eine politische Veränderung bei der Kommunalwahl am 15. März 2020
Bildquelle: pixabay.com


Es kann durchaus möglich sein, dass die Karten bezüglich des hohen Wasserpreises in Obernburg nach der Kommunalwahl am 15. März 2020 neu gemischt werden. Es gibt Bestrebungen von einigen Bewerbern fürs Bürgermeisteramt und von Kandidat*innen der Stadtratslisten, die Wasserversorgung und die Gebührenkalkulation auf den Prüfstand zu stellen.
Wir erinnern uns: Am 21. Mai 2019 fand eine Informationsveranstaltung im Gasthaus »Karpfen« statt. Ferdinand Kern nannte den Grund für den Rat zur Rücknahme des Widerspruchs. Die Chancen auf Erfolg seien gering, die Kosten jedoch hoch, wenn es zu einem Rechtsstreit vor dem Verwaltungsgericht komme. Juristisch sei die Erhöhung kaum anfechtbar, moralisch jedoch »gar nicht in Ordnung«, so der ehemalige Stadtrat. In seinem Vortrag wies er auf die vielen Rohrbrüche mit hohen Wasserverlusten von über 40 Prozent pro Jahr hin, die zu der dramatischen Erhöhung geführt hatten. Sehenden Auges sei die Entwicklung von Bürgermeister Fieger ignoriert worden. Schon im vorherigen Kalkulationszeitraum ab 2015 bis 2018 hätten Sanierungsmaßnahmen ergriffen werden müssen. Eine Gebührenanpassung sei damals nicht erfolgt, obwohl sie nötig gewesen wäre. Nun zahle der Bürger die Zeche und die Wasserrohrbrüche rissen nicht ab. Hier der vollständige Artikel auf meine-news.de.

Die Historie und die Details zur Wasserpreiserhöhung erläutert Ferdinand Kern.
Foto: R. Weitz


Ein dickes Lob ans Landratsamt, denn im April 2019 ging eine ausführliche Nachricht von Frau Kneisel bei Heinrich Weitz ein, dass eine eine Fristverlängerung zur Äußerung bis 31.05.2019 gewährt wird. Allerdings muss jede(r) der/die einen Widerspruch eingereicht hat, die Fristverlängerung selbst beantragen. Weiterhin werden auch die ungefähren Kosten benannt, in der ein „Gebührenrahmen“ von 33 – 66 Euro abgesteckt wird. Bei Zurücknahme des Widerspruchs werden Kosten von 33 Euro in Aussicht gestellt.


So war der Stand am 25. März 2019: Die Mühlen der Behörden mahlen bekanntlich extrem langsam. Das zeigte sich an der Bearbeitung des Widerspruchs gegen den Wasserpreis in Obernburg.


In der Stadtratssitzung am 26. Juli vor der Sommerpause 2017 hat der Stadtrat gegen die Stimmen der Freien Wähler entschieden, an dem Beschluss festzuhalten, den Wasserpreis um 80 Prozent auf 4,13 Eu­ro pro Kubikmeter zu erhöhen. Die Argumentation stützt sich auf die gesetzliche Vorgabe, die Wasser- und Abwassergebühren kostendeckend zu kalkulieren. Es waren 92 Bürgeranträge gestellt worden, noch einmal über den Beschluss zu beraten und neu abzustimmen. Insgesamt wollten sich knapp 450 Bürger mit der drastischen Erhöhung nicht abfinden und hatten ihren Protest schriftlich kund getan. Die Ursache der hohen Kosten sind hauptsächlich mehr als hundert Wasserrohrbrüche im Jahr 2017 und 2018 verantwortlich. Rund 6 000 Euro pro Reparatur schlagen zu Buche. Auch im Jahr 2019 zeichnen sich wieder außergewöhnlich viele Wasserrohrbrüche ab. Eigentlich sollte die Erneuerung des Rohrsystems in Obernburg-Nord schon 2018 angegangen werden. Nun ist die Maßnahme für Frühjahr 2019 geplant. Laut Beschluss im Stadtrat vom 28. März 2019 wurden die Vergaben jetzt festgelegt. 😧


Widerprüchler sprechen von »Einschüchterungstaktik



Die Stellungnahme des Landratsamtes gegen die laut Fieger insgesamt 114 Widersprüche von Haus- und Grundstückseigentümer ist mittlerweile (nach über einem Jahr!) bei einigen Widersprüchlern eingegangen. Ein 11 Seiten umfassendes Pamphlet in Behördensprache und Juristendeutsch, das kaum ein Mensch versteht. Fazit: Die Widersprüche seien zwar zulässig, aber als unbegründet zurückzuweisen. Innerhalb der nächsten vier Wochen soll mitgeteilt werden, ob eine Zustellung des kostenpflichtigen Widerspruchbescheids gewünscht wird, um beim Verwaltungsgericht in Würzburg Klage einzureichen. Wie hoch die Kosten sind, wird nicht beziffert. Wird der Widerspruch zurückgenommen, wird laut Landratsamt das Verfahren eingestellt und eine ermäßigte Gebühr festgesetzt. Auch hier wird die Höhe der Gebühr nicht genannt. Einer der Widersprüchler nannte diese Vorgehensweise »Einschüchterungstaktik«. Eine Frist von vier Wochen einzuräumen, um sich zu entscheiden, den Widerspruch aufrecht zu erhalten oder ihn zurückzunehmen, ist unverhältnismäßig kurz, wenn man bedenkt, dass mehr als ein Jahr vergangen ist, bis eine Mitteilung einging.

Aufgemerkt: Eine Senkung des Wasserpreises wäre erst in drei Jahren möglich, wenn neu kalkuliert wird. Es ist auch denkbar, dass noch einmal eine Erhöhung auf die Bürger zukommt, denn die Sanierung der defekten Leitungssysteme ist nicht zum Nulltarif zu erhalten.

Drei ältere Herren zeigen Einsatz


Ein »Wassermann«, was die Kompetenz in der kommunalen Wasserversorgung Obernburgs angeht, ist Ferdinand Kern, der 28 Jahre im Stadtrat saß und die wichtigsten Details für einen Widerspruch erarbeitet hat. Ihm haben sich Karl Heinz Messer, ein Marketingfachmann im Ruhestand und meine zuweilen bessere Hälfte Heinrich Weitz, Buchhändler a. D. angeschlossen, um eine Widerspruchsaktion in Gang zu setzen. Die Rentnergang hat schon eine Menge Resonanz erfahren. Die Frist für Eigentümer von Häusern, Wohnungen und Grundstücken lief am 25. Februar 2018 ab. Vor einigen Tagen ist bei vielen Widersprüchlern ein Schreiben von der Stadtverwaltung eingegangen, das zu großer Verunsicherung führte. Deshalb war für Freitag, 23. Februar, 19 Uhr im Hotel Karpfen eine Informationsveranstaltung anberaumt, in der auch ein Brief der drei Initiatoren an den Bürgermeister verlesen wurde, in dem sie um Aufklärung baten. Die Antwort erfolgte einen Tag nach Ablauf der gesetzten Frist, den Widerspruch zurückzunehmen. Wörtliches Fazit des Rathauschefs: »...Seitens der Stadtverwaltung gibt es keinen Bedarf für weitere Erklärungen oder Hinweise...«.


Die aufmüpfige Rentnergang gegen den Wasserpreis: von links Karl Heinz Messer, Ferdinand Kern und Heinrich Weitz.


Was zum Widerspruch gegen den hohen Wasserpreis führte:


Die Erhöhung der Wassergebühren in unserem schönen Städtchen schlägt immer noch Wellen. Es brodelt in der Bevölkerung, denn 80 Prozent Erhöhung sind kein Pappenstiel. Für Privathaushalte mit einem guten Einkommen mag es ja noch verkraftbar sein. Rund 20 Euro mehr im Monat für eines der wichtigsten Lebensmittel zu zahlen, ist eigentlich nicht viel. Wasser ist ein hohes Gut. Aber es gibt auch viele Menschen, für die 20 Euro mehr im Monat ein Haufen Geld sind, den sie sich vom Mund absparen müssen. Zudem muss man auch an die Erwerbszweige denken, die hohe Wasserverbräuche haben und wenig oder nichts einsparen können. Das ist eine Wettbewerbsverzerrung gegenüber den Betrieben, die in Orten mit niedrigem Wasserpreis angesiedelt sind.

Die hohe Zahl der Wasserrohrbrüche (rund 170 im Jahr 2017) ist ein Faktor, der zu der eklatanten Erhöhung der Gebühren beiträgt, weil die Wasserverluste entsprechend hoch sind und die Kosten für die Reparaturen teuer. Über Jahre ist bekannt, dass enormer Sanierungsbedarf im Rohrnetz besteht. Dazu kommen kalkulatorische Kosten, die vom Verbraucher nicht nachvollzogen werden können. Sicher, die meisten Sünden liegen in der Vergangenheit. Aber es ist wichtig, im Sinne der Bürger noch einmal detailliert nachzuhaken und die Erhöhung nicht widerspruchslos hinzunehmen. Bürgerprotest ist eine Form der Demokratie. Es ist ja im aktuellen Fall der Wassergebührenerhöhung kein Eindreschen auf die Verwaltung oder die ehrenamtlich engagierten Stadtratsmitglieder, sondern ein konstruktives Vorgehen, wenn es mit Lösungsansätzen einhergeht.

Widersprüche lagen beim Landratsamt


Wie aus berufenem Munde zu erfahren war, lagen die Widersprüche fast ein Jahr beim Landratsamt und konnten erst bearbeitet bearbeitet werden, als die Stadtverwaltung Obernburg eine Stellungnahme dazu abgegeben hatte. Es wurden leider Widersprüche zurückgezogen, aus Angst vor den angedrohten Kosten. Die Angelegenheit wird sich weiter hinziehen. Übrigens waren auch 2018 über 100 Wasserrohrbrüche zu beklagen. Ein Ende ist nicht absehbar. 😬
Wasser - ein wertvolles Gut. Aber können sich die Obernburger das bald noch leisten? Bildquelle: pixabay.com