Die aus Weiden stammende und mit unterfränkischen Wurzeln ausgestatte Künstlerin Susanne Kempf mit Bürgermeister Dietmar Fieger vor einem Teil ihrer im Rathaus ausgestellten Werke. |
„Ich bin mit meinen Bildern heim gekommen“, sagte Susanne
Kempf am Montagabend, 20. August, bei der Vernissage zur Ausstellung „3 – aus der Oberpfalz
nach Unterfranken“ im Obernburger Rathaus, schränkte die Aussage aber ein. Lediglich
eine Hälfte von ihr sei gemeint. Der Grund: Nur ihr mittlerweile verstorbener Vater,
Adolf Kempf, stammte vom bayerischer Untermain, aus dem Spessartort Hausen. Er
kam in jungen Jahren nach Weiden und blieb – der Liebe wegen.
Nun stellt Susanne Kempf bis zum 21. August zusammen mit
ihrer Schulfreundin Ulrike Lautenschläger und ihrer Mutter Dietlind eine Reihe
von Gemälden in ganz unterschiedlichen Stilrichtungen im Rathaus der Römerstadt
aus. Zu sehen sind filigran anmutende
Aquarelle von Dietlind Kempf und Gemälde von Susanne Kempf und Ulrike
Lautenschläger, die sich in der Farbintensität in nichts nachstehen, aber
dennoch völlig unterschiedlich sind,
sowohl was Maltechnik als auch Stil betrifft. Beide Frauen haben gemeinsam,
dass sie an Multipler Sklerose erkrankt sind und über die Malerei einen Weg
gefunden haben, einerseits ihre motorischen Fähigkeiten zu trainieren und
andererseits Selbstvertrauen zu gewinnen und ihre Gefühle in Bildern
auszudrücken.
„Priolitäten“, nach einer Begegnung mit Urban Priol entstanden, etwas schräg, aber sehr bunt. |
Susanne Kempf bei der Vernissage: „Ich merkte, dass mir das Malen gut
tut“. Ihre Mutter hatte sie dazu gebracht. Susanne Kempf hatte vor einigen
Jahren damit begonnen, Ausstellungen mit an MS erkrankten Künstlern zu
organisieren. Mittlerweile hat sie schon die 24. Schau unter dem Titel
„Denken-Fühlen-Malen“ mit internationaler Beteiligung veranstaltet, die zurzeit
in Amberg zu sehen ist. Zu Obernburg hat sie eine spezielle Verbindung, die in
dem Bild „Priolitäten“ Ausdruck fand. Gemalt hatte sie - im Hauptberuf freie
Journalistin - das Werk nach einem Interview mit dem aus Obernburg stammenden
Kabarettisten Urban Priol.
Interessante Farbübergänge zeichnen diese Bild von Ulrike Lautenschlager aus. |
Filigran anmutende Aquarelle von Dietlind Kempf. |
„Es ist schön, dass Sie sich auf Ihre Wurzeln besinnen“,
sagte Obernburgs Bürgermeister Dietmar Fieger bei der Begrüßung und berichtete,
dass es ein lang gehegter Wunsch von Susanne Kempf war, einmal in der Heimat
ihres Vaters auszustellen. Die
musikalische Umrahmung gestaltete der mehrfache „Jugend musiziert“- Gewinner
Tom Hofmann (Elsenfeld) mit virtuos interpretierter Gitarrenmusik.
Text und Fotos: Ruth Weitz
Zu sehen ist die Ausstellung „3 – aus der Oberpfalz
nach Unterfranken“ während der Öffnungszeiten des Obernburger Rathauses noch
bis zum Freitag, 21. August.
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