Das OBB-Kennzeichen als Erinnerungsstück. Viele Obernburger wünschen es sich wieder. Der Gesetzgeber hat 2012 grünes Licht für die Kennzeichenliberalisierung gegeben. |
Nahezu die Hälfte aller Landkreise in Deutschland haben ohne Getöse und Tam-Tam Altkennzeichen zugelassen, weil es der Wunsch der Bevölkerung war. Eine repräsentative Studie der Hochschule Heilbronn belegt dies. Hier im Landkreis Miltenberg wird das Thema sehr emotional diskutiert. Teilweise unterhalb der Gürtellinie und ohne entsprechendes Hintergrundwissen. Sind die 50 Prozent der deutschen Landkreisverwaltungen kleinkariert, schwachsinnig, produzieren Unsinn oder sind die Gremienmitglieder, die es entschieden haben, nicht die hellsten Kerzen auf der Torte? Man könnte es meinen, wenn man die Argumente der Gegner liest und hört.
Der Stadtrat in Obernburg hat sich mit großer Mehrheit für die Einführung ausgesprochen. Ganz viele Bürger wünschen es sich. Bestimmt nicht als Instrument, um die Gebietsreform nach fast 50 Jahren wieder rückgängig zu machen oder den Landkreis Miltenberg in seiner jetzigen Struktur in Frage zu stellen. Es hat sich viel getan seit 2013, als sich der Kreistag Miltenberg mehrheitlich gegen die Einführung des Altkennzeichens OBB ausgesprochen hat. Ich habe meine Meinung zur bevorstehenden Entscheidung bereits in Facebook gepostet und wiederhole es an dieser Stelle noch einmal:
Ich denke, der Bürgerwille sollte nicht unter den Tisch gekehrt werden. Das schafft Politikverdrossenheit. Gerade in dieser Sache werden weder Mehrkosten oder Mehraufwand erzeugt. Es ist auch kein Zwang, sich das OBB-Kennzeichen ans Auto zu heften. Wer möchte, kann, wer nicht will, kann es lassen.Und noch ein Beitrag als Zusammenfassung der Heilbronner Studie:
Ich werde das MIL-Kennzeichen nicht austauschen, aber wer das OBB-Kennzeichen haben will, der soll es auch bekommen. Ich halte das weder für Schwachsinn, noch für Unsinn, noch für kleinkariert. Das gemeinsame Handeln und Eintreten für den ganzen Landkreis und das gesellschaftliche Miteinander wird durch die Einführung des Alt-Kennzeichens OBB nicht negativ beeinflusst. Ich denke, gerade das Gegenteil tritt ein. Ich werde jedenfalls für OBB stimmen und hoffe, dass die Mehrheit der Kolleginnen und Kollegen es gleich tut.
Der vollständige Artikel ist unter https://www.hs-heilbronn.de/kennzeichenliberalisierung
nachzulesen.
Sicher, es gibt Wichtigeres als die Einführung von Altkennzeichen zu entscheiden. Aber ich warne die Kolleginnen und Kollegen im Kreistag davor, den Wunsch der Menschen in Obernburg und Umgebung abzulehnen. Denn gerade durch eine negative Entscheidung kann das bisher Erreichte im Landkreis, können das gesellschaftliche Miteinander und die Zukunftsprojekte erheblich gestört werden. Die Leute, die sich das OBB-Schild wünschen, werden eine Ablehnung nicht so einfach hinnehmen.
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