Im Juni 2016 wurde ich von einer guten Bekannten darauf aufmerksam gemacht, dass in Obernburg eine Scherenschnittkünstlerin lebt, die laut Aussage der Bekannten "ganz tolle Sachen" macht. Nun, diese Künstlerin kannte ich schon sehr lange, eigentlich schon, seit ich in Obernburg lebe. Es handelte sich um Freya Speth. Sie hatte immer ihr Scherenschnittpapier in unserem Schreibwarenladen mit Buchhandlung gekauft. Den Laden haben wir schon vor über 20 Jahren geschlossen und das Haus, das noch aus dem 18. Jahrhundert stammt, verkauft. Sie war auch eine der ersten Ausstellerinnen beim Kunsthandwerkermarkt "Handgemacht", den mein Mann (meine zuweilen bessere Hälfte) vor vielen Jahren aus der Taufe gehoben hatte.
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Die Künstlerin Freya Speth, leider am 15. Mai 2018
verstorben. |
Zum Abschluss durfte ich mir einen ihrer original Scherenschnitte aussuchen. Ich habe eine Eule genommen. Sie passt sehr gut zum Schreiben und zur Buchkunst. Jetzt schaut die Scherenschnitt-Eule vom Regal über meinem Schreibtisch auf mich herunter. Ob sie mich positiv beeinflusst hatte? - Ich glaube ja, denn ich hatte schon lange nicht mehr so viel und mit Freude geschrieben wie in den letzten Wochen nach dem Interview mit Freya Speth!
Obernburger Motive im Scherenschnitt
Das Obere Tor in Obernburg als Scherenschnitt. |
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Die Annakapelle am Obernburger Friedhof |
Und hier der Artikel aus dem Main-Echo
Übrigens heißt es richtig "Auf den Leuchter stellen". Unter dem Leuchter ist der Scheffel. Aber da die Redewendung so prima passt, habe ich - die Semantiker mögen mir verzeihen - den falschen Begriff gewählt, der aber sicher besser verstanden wird, als wenn ich geschrieben hätte, Frau Speth soll ihr Licht auf den Leuchter stellen - oder? Die Scherenschnitte werden uns immer an die liebenswerte Künstlerin erinnern. Sie ist am 15. Mai 2018 von uns gegangen.