Dienstag, 8. August 2023

Ist das Aus fürs Altstadtfest und Obernburg im Lichterglanz eingeläutet?

Vor dem Regenguss am 5. August 2023 herrscht noch Betrieb beim Altstadtfest in Obernburg.
© Ruth Weitz

Ein verregnetes Wochenende schmälerte die Lust am Feiern in der Obernburger Römerstraße. Aber nicht alleine der Regen war verantwortlich, dass die Besucher und Besucherinnen beim Altstadtfest 2023 nicht so zahlreich kamen wie erhofft. Es fehlte ein schlüssiges Konzept, auch die Essensangebote in der Festmeile mit vielen Lücken zwischen den wenigen Ständen, den aufgestellten Tischen und Bänken wurden vermisst. Das wurde nach dem Fest von vielen Gästen bemängelt, die sich in die Römerstadt begeben hatten. Am frühen Samstagabend ließ sich alles noch relativ gut an, wenngleich der Andrang überschaubar war. Dann regnete es...

Wo bleibt ein schlüssiges Konzept?

Es fehlte insgesamt ein gutes Konzept und eine entsprechende lang- und mittelfristige Vorbereitung. »Nach dem Fest ist vor dem Fest« - so hätte es schon 2022 lauten müssen. Eine Analyse und ein daraus entwickeltes Konzept für 2023 wäre gut gewesen. Es fehlte auch eine Motivierungskampagne für alle  Obernburger und Eisenbacher Bürger und Bürgerinnen schon lange im Vorfeld. Früher war es ein Fest für viele Leute aus der Stadt Obernburg und ihrem Ortsteil. Es genügt nicht, eine Programmübersicht im Amtsblatt und drei Tage vorher in den regionalen Medien zu veröffentlichen. Das ist zu wenig.
Wer sich erinnert, was jahrzehntelang ehrenamtlich auf die Beine gestellt wurde unter der Ägide des Heimat- und Verkehrsvereins beim Apfelblütenfest und  bei den verkaufsoffenen Sonntagen. Da ging was ab in der Römerstadt! Später nahm der leider aufgelöste Gewerbeverein diese Aufgabe. Ein Dank gilt dem verstorbenen HVV-Vorsitzenden Franz Maier und dem unermüdlichen Manfred Schmock, der schon lange vor den Events Flyer verteilt hat, Modeschauen moderierte und viele Highlights auf die Beine stellte. Klar, diese Zeiten sind Vergangenheit. Aber was wird aus der Zukunft? Hier müssen sich die Mitglieder des Marketingvereins und auch die Stadträte und Stadträtinnen ernsthaft Gedanken machen. Ein »Weiter so...« kann und darf es nicht geben. Gegenüber anderen Kommunen befindet sich die ehemalige Kreisstadt Obernburg auf dem absteigenden Ast. Betrüblich! Bekanntlich stirbt aber die Hoffnung zuletzt...

Historie zum Altstadtfest

Im Alter von 88 Jahren ist im Februar 2021 der langjährige Bürgermeister Obernburgs, Wendelin Imhof, verstorben. Er war gebürtiger Obernburger und von Beruf Architekt. Am 2. November 1975 wurde er zum Bürgermeister seiner Heimatstadt gewählt. Das Amt übte er fast drei Jahrzehnte lang bis zum 30. April 2002 aus. Es war in den 1980er Jahren, als die Römerstraße in Obernburg mit Pflaster ausgestattet wurde. Imhof hatte nach Ende des ersten Bauabschnitts als Dankeschön für Anwohner, Geschäftsinhaber und die Gastronomie wegen der Beeinträchtigung durch die Bauarbeiten das Altstadtfest ins Leben gerufen, das dann alljährlich am ersten Augustwochenende stattfand. Im Jahr 2017 wurde es abgesagt, da es keine ausreichende Beteiligung gab. Zunächst war es nur der Obernburger Gastronomie gestattet für die Bewirtung zu sorgen. Doch später waren auch Vereine wie in diesem Jahr die Turn- und Sportgemeinde (TuSpo), »Children of Bangem« und andere aufgerufen, sich zu beteiligen, da die Zahl der Restaurants und Kneipen rückläufig war. Aufgrund der Pandemie und der gesetzlichen Vorgaben, fand das Altstadtfest in den Jahren 2020 und 2021 überhaupt nicht statt. In diesem Jahr wurde es zum 34ten Mal ausgerichtet. Im Ausschuss für Wirtschaft, Soziales und Kultur (WiSo) wurde vom Geschäftsführer des Stadtmarketings der hohe Aufwand, verbunden mit erheblichen Kosten, beklagt, ebenso bei der Adventsveranstaltung »Obernburg im Lichterglanz«. Werden die beiden Obernburger Traditionsveranstaltungen wie auch vor einigen Jahren das Apfelblütenfest sterben?

Hier der Beitrag zum 31. Altstadtfest

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